Architektur: Anne Hangebruch Mark Ammann Architekten Landschaftsarchitektur: Albiez de Tomasi
Die Neubauten für das Areal Gämsenberg formulieren als Ensemble von sechs kompakten Punkthäusern eine markante und zugleich durchlässige Siedlungskante. Je drei Baukörper bilden eine Einheit für die Pflugfelder Unternehmensgruppe und die Wohnungsbau Ludwigsburg, wobei sich die Einheiten städtebaulich ergänzen ohne sich gegenseitig zu bedingen. Die schöne topografische Lage des Grundstücks wird ausgenutzt, um ein parkartiges Wohnumfeld mit interessanten Durchblicken und fliessenden Zwischenräumen zu schaffen, das sich durch eine offene Bauweise mit dem angrenzenden Quartier verschränkt.
Das Ensemble wird durch die drei entlang der Gämsenbergstrasse gesetzten Baukörper aufgespannt und adressiert. Durch leichtes abdrehen der dazwischen gesetzten Volumen wird ein Bezug zu den Bauten des Schlösslesweg hergestellt. Der Raum der Gämsenbergstrasse öffnet sich in die Tiefe des Parks und generiert eine Querverbindung zur Neckarstrasse und der Bushaltestelle. Der geringe Fussabdruck der kompakten Bauten erhält eine maximale Grundstückfläche für den Grünraum frei. Möglichkeiten zur Nachbarschaftsbildung sind auf unterschiedlichen Ebenen angelegt: Beide Entwicklungseinheiten gruppieren sich um einen eigenen Platzraum an dem die Hauseingänge angeordnet sind. Im Parkraum der Siedlung befindet sich zudem ein Treff mit Spielplatz, der angebunden an die Ost-West-Verbindung eine Begegnungszone für alle Nachbarn des Quartiers bietet.
Alle Häuser basieren auf einem einheitlichen Grundmodul von 195195cm, das sowohl die Grundrisse, die Raumeinheiten wie auch die konstruktiven Elemente definiert. Zwei unterschiedliche Hausgrössen (Grundfläche von 1010 Module und 10*12 Module, mit vier oder fünf Vollgeschossen) und das Thema der Abschrägung an den Ecken erzeugen gleichzeitig eine Variation im Ausdruck. Während sich die Eingangssituationen der städtebaulichen Stellung anpassen, sind alle Treppenhäuser identisch. Eine geringe Anzahl von Badtypen, modularen Kücheninseln und drei sich immer wiederholende Zimmertypen ermöglichen eine rationelle Planung und sind für Vorfabrikation prädestiniert.
Das 195cm-Raster bietet mit Spannweiten von 390cm bis 585cm eine rationelle Grundstruktur für den Rohbau: Für einen konventionellen Skelettbau mit aussteifendem Kern und Untergeschoss in Stahlbeton oder für einen zukunftsweisenden Holz- bzw. Holzhybridbau mit Brettschichtholzdecken und -wandelementen als Stütze-Plattensystem sowie Kern und Untergeschoss in Stahlbeton. Zudem ist das quadratische System richtungsneutral und bietet durch Trennung von tragend und nichttragend eine hohe Flexibiltät in der Planung und in Bezug auf spätere Umnutzungen, Nutzungsanpassungen oder Ersatz von Konstruktionsteilen