Anne Hangebruch Mark Ammann

Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck
Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017
Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang

Wohnhäuser Alfstrasse 29-31, Lübeck, 2017

Projektwettbewerb auf Einladung, 1. Rang

Architektur:  Anne Hangebruch Mark Ammann Architekten

Die Fassaden sind in Sichtmauerwerk ausgebildet und so differenziert, dass unterschiedliche Wertigkeiten für Front, Seite und Hof herausgebildet werden. Eine morphologische Transformation führt von der regelmäßig befensterten und plastisch gegliederten Schaugiebelfassade zur einfacheren aber immer noch klar strukturierten Ansicht entlang der Geraden Querstraße. Die Hofseite befreit sich in einem weiteren Schritt von der Strenge des Rasters und etabliert mit einer freieren Anordnung der Fenster und Balkone mehr Wohnlichkeit. Hofseitig wird der bis zur Baugrenze zur Verfügung stehende Meter beim studentischen Wohnen für kleine Balkonaustritte verwendet, während er sich beim Haus Alfstraße 29, um einen Rücksprung ergänzt, zu einer großzügigen Loggia weitet. Zur Akzentuierung des Eckgrundstücks wächst der Schaugiebel von Haus 31 über die Dreiecksform des Hauskörpers hinaus und erzeugt eine kräftig konturierte Front. Die Ausbildung des gestuften Giebels sucht nach einer Mehrdeutigkeit im Ausdruck. Die Konturen sind scharf definiert und vereinfacht um nicht als Imitation des Alten verstanden zu werden. Die sich abwechselnden Kronenelemente sind offen für verschiedene Lesarten und können genauso geometrisch abstrakt wie auch als Reminiszenz an die Lübecker Giebelformen aufgefasst werden. Die Sockelzone der beiden Schaugiebel wird mit dem Wechsel von Rechteckfenstern zu Rundbogenfenstern definiert. Blendbögen über den Rechteckfenstern bilden hierbei eine belebte Kontur und stellen einen spielerischen Umgang mit dem sonst gängigen horizontalen Sockelabschluss dar. Die Verwendung von Betonelementen - wie zum Beispiel zur Rahmung des Eingangs von Haus 29 und zur Einfassung der Erdgeschossfenster von Haus 31 - interpretiert den historisch zur Betonung der Fassadengliederung verwendeten Haustein neu.

Es wird auf kostenoptimierte und dennoch qualitativ werthaltige Konstruktionen geachtet. Das Sichtmauerwerk basiert auf dem Normalformat und ist zu den Schaugiebelseiten einen Vollstein und zu den anderen Seiten einen Halbstein tief. Zusätzlich zum Fassadenrelief erzeugt der Wechsel von Sichtoberfläche zu geschlämmter Oberfläche eine weitere Bereicherung des Ausdrucks. Die Holzmetallfenster sind innen Eiche geölt und außen eloxiertes Aluminium. Die außen bündigen Fenstertüren im Bereich der Vollgeschosse öffnen nach außen während die Rundbogen im Dachbereich in den Leibungen zurück liegen und nach innen öffnen. Die Eingangstüren sind aus Holz und das Dach ist mit rotbraunen Ziegeln gedeckt die durch eine horizontale Artikulation zeitgemäß modern sind.

Der Hof soll als attraktiver Außenraum gestaltet werden, da dieser sowohl als Ausblick aus den oberen Wohnungen wie auch als Treffpunkt der Bewohner einen großen Mehrwert für das Wohnen in der Altstadt darstellt. Der private Gartenbereich ist durch geeigneten Bewuchs von den gemeinschaftlichen Flächen abzuschirmen. Insgesamt soll der Hof den entspannten Charakter einer kleinen Grünoase ausstrahlen.

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