Anne Hangebruch Mark Ammann

Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck
Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck, 2015
Offener Wettbewerb für drei Haustypen, Preisträger
Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck
Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck, 2015
Offener Wettbewerb für drei Haustypen, Preisträger
Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck
Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck, 2015
Offener Wettbewerb für drei Haustypen, Preisträger

Stadthäuser im Gründungsviertel, Lübeck, 2015

Offener Wettbewerb für drei Haustypen, Preisträger

Architektur:  Anne Hangebruch Architektin
Mitarbeit:  Neil Evensen

Die Lübecker Altstadt besitzt ein sehr reichhaltiges Bild unterschiedlicher traditioneller Baustile, von Romanik und Gotik, über Renaissance und Barock, bis hinzu Rokoko und Klassizismus. Die Erste und wohl eine ihrer bedeutendsten Glanzzeiten erlebte die Hansestadt Lübeck als der gotische Baustil in Norddeutschland Fuß fasste. Damals entstand das Gesicht der Stadt. Mit unserem Entwurf der drei Fassaden orientieren wir uns an den gotischen Backstein-Bürgerhäusern Lübecks, von denen nur noch Wenige in der ursprünglichen Gestaltung erhalten sind. Charakteristische Stil-Merkmale wie Staffelgiebel, Blenden, Lisenen und Sockel bilden das Formenrepertoire zur plastischen Durchgliederung dieses Fassadenensembles. Dabei verfügt jedes Haus über ein eigenes Thema: Das 11.50m Haus betont die Vertikale durch schlanke Backsteinlisenen, die sich über der Sohlbank eines zweigeschossigen Sichtbetonsockels erheben. Für das 8.00m Haus werden horizontale Gesimsbänder eingeführt, die ein Versetzen der Lisenen von Geschoss zu Geschoss ermöglichen. Es entsteht der Eindruck eines filigranen Backsteingitters, das sich aus der Fläche heraus zuschälen scheint. Die Basis bildet ein eingeschossiger Sockel aus Sichtbeton. Das 5.50m Haus verzichtet auf eine vertikale Gliederung und setzt die jeweiligen Geschosse durch die Betonung der Sohlbänke voneinander ab. Durch ein „Zusammenrücken“ der Fenster wird die Wandfläche zu kräftigen Pilastern geformt. Allen drei Häusern gemeinsam sind die abgeschrägten Formsteine, die für die Profilierung der Fenstergewände, Sohlbank, und Lisenen verwendet werden und die Plastizität des Backsteinreliefs verstärken. Eine Sockelausbildung in gestocktem Sichtbeton, in Farbigkeit und Textur dem traditionell verwendeten Kalkstein angenähert, ermöglicht eine fugenlose Verarbeitung und unterstützt den Eindruck des Monolithischen. Abgeschrägte Fenster- und Türleibungen stellen einen Bezug zur Profilierung des Backsteinreliefs her.

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